Was ist Mediation
Mediation ist eine außergerichtliche Alternative der Konfliktlösung. Eine Mediation findet aus freien Stücken statt (freiwillig) und beruht auf Kooperation der teilnehmenden Parteien. Der Mediator bietet den Rahmen für eine konstruktive Gesprächsatmosphäre um eine für beide Parteien zukunftsorientierte Lösung herbeizuführen; er setzt sich für die Belange und Interessen aller Konfliktparteien ein, in diesem Sinne ist er allparteiisch.
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Das Mediationsverfahren wird bereits auf folgenden Rechtsgebieten angewendet:
- Trennung, Scheidung
- Erbrecht
- Arbeitsrecht
- Wirtschaftsmediation
- Nachbarstreitigkeiten
- Strafrecht ( Täter - Opfer - Ausgleich )
- Gewaltproblemen in der Schule
- Interkulturelle Streitigkeiten
Merkmale der Mediation
Zwei oder mehrere Konfliktparteien (Medianten) suchen sich einen unparteiischen Dritten (Mediator), der die Medianten bei der Lösung ihres Konfliktes allparteilich unterstützt.
Ein wesentliche Unterschied zum Gerichtsverfahren ist, dass nicht ein Dritter (Richter) entscheidet, sondern die Parteien eigenverantwortlich eine interessengerechte Lösung suchen. Die Entscheidungsgewalt bleibt bei den Parteien, diese entscheiden über Fortführung und Ausgang des Verfahrens.
Die wesentlichen Merkmale eines Mediationsverfahrens sind: Allparteilichkeit, Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Selbstverantwortung und Ergebnisoffenheit.
Der Mediator ist gegenüber den Medianten allparteilich, d.h. er ergreift für keinen der Betroffenen Partei. Der Mediator verhält sich neutral.
Das gesamte Verfahren ist vertraulich. D.h. nur die Medianten und der Mediator haben Kenntnis vom Konflikt, Interessen, Lösungen usw. Nichts von dem was gesagt wird dringt nach außen. Auch hier unterscheidet sich das Verfahren vom Gerichtsverfahren, welches in der Regel öffentlich ist, d.h. jedermann zuhören kann.
Die Teilnahme jedes einzelnen Medianten ist immer freiwillig. D.h. jeder kann jederzeit das Verfahren beenden und aussteigen. Eine Begründung muss nicht geliefert werden.
Die Medianten arbeiten selbstverantwortlich mit.
Das Verfahren ist ergebnisoffen. D.h. der Ausgang des Verfahrens hängt ausschließlich davon ab, ob die Medianten zu einer gemeinsamen Lösung kommen.
Verfahrensablauf Mediation
Das Verfahren ist streng strukturiert. In der ersten Besprechung erklärt der Mediator den Verfahrensablauf. Die Medianten können Fragen und Bedenken zur Person des Mediators, seinem Hauptberuf (z.B.: Rechtsanwalt) und dem Verfahren äußern, die geklärt werden.
Am Ende der ersten Besprechung schließen die Medianten mit dem Mediator einen Mediationsvertrag, in dem u.a. auch die Höhe der Kosten und wer diese trägt verbindlich geregelt wird. Der Mediator wird nach Stunden bezahlt, nicht nach Gegenstandswert. Dies macht das Mediationsverfahren in der Regel deutlich günstiger als das Gerichtsverfahren.
In den Folgebesprechungen legen die Medianten ihre ganz persönlichen Interessen bei diesem Konflikt dar (= Herzstück der Mediation). Jeder erhält ausreichend Gelegenheit, ohne Bewertung von außen und ohne Unterbrechung von außen seine ganz persönlichen Interessen, die er/ sie in diesem Konflikt berücksichtigt wissen will darzulegen.
Dritte, beispielsweise Steuerberater, Rechtsanwälte, Lebenspartner können partiell mit ihren Sichtweisen einbezogen werden. Anhand dieser Interessen erarbeiten die Medianten schließlich verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die einzeln nach und nach besprochen und berücksichtigt werden. Auch sind Rücksprachen mit Steuerberatern, Rechtsanwälten usw. jederzeit extern möglich.
Am Ende des Verfahrens schließen die Medianten untereinander eine Mediationsvereinbarung, die für alle Beteiligten bindend ist. Sie kann, wenn gewünscht, auch notariell beurkundet werden.
Die Medianten haben eigenverantwortlich gemeinsam eine Lösung für ihren Konflikt gefunden. Alleine diese Eigenverantwortung garantiert das Einhalten der Vereinbarung. Eine nächste Instanz ist nicht mehr notwendig.
Die Verfahrensdauer ist abhängig vom Konflikt und der Zahl der Beteiligten. Sie ist aber in jedem Fall wesentlich kürzer als ein Gerichtsverfahren.
Nutzen der Mediation
Die Ergebnisse der Mediation sind für alle Beteiligten flexibel, da sie den individuellen Bedürfnissen angepasst sind. Mit einem Mediationsverfahren gewinnen Sie Zeit und schonen Ihre Ressourcen.
Das Mediationsverfahren erzielt meist innerhalb kürzester Zeit eine für alle Parteien einvernehmliche Lösung.
Die Ergebnisse sind von den Parteien selbst erarbeitet und somit haltbar in der Umsetzung. Eine Mediation stabilisiert daher die Beziehungen und das gemeinsame Miteinander.
Durch die vertrauliche Zusammenarbeit ist ein Imageverlust ausgeschlossen.
Mediation: Kosten und Dauer
Die Dauer des Mediationsverfahrens richtet sich nach der Dimension des Konfliktes. Nach dem Erstgespräch wird ein Zeitplan erstellt, der jedoch im Verlauf des Verfahrens neu verhandelt werden kann.
Da eine für alle Seiten akzeptable Lösung des Konfliktes meist nach wenigen Sitzungen gefunden wird, bleiben die Kosten der Mediation, welche auf Stundenbasis abgerechnet wird, übersichtlich.
In der Regel teilen sich die Konfliktbeteiligten anteilig die Kosten des Mediators. Einige Rechtsschutzversicherungen bieten eine Übernahme der Kosten für eine Mediation an.
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